Der Bahnhof in Wolkingen läuft auf der linken Seite in einem sanften Bogen in Richtung Weichenvorfeld. Dem muss natürlich auch der Bahnsteig folgen.
Die Bahnsteigkanten und der Belag werden aus Gips hergestellt, wobei die Form für die Bahnsteigkante von Modellbau Joachim kommt und die Pflasterplatte von Spörle ist.
Zunächst musste aber der Bahnsteig ausgemessen und der Unterbau aus Holz erledigt werden. Das ermöglicht ein entspanntes Arbeiten an der Werkbank, ohne sich permanent über die Anlage beugen zu müssen. Und damit alles schön plan wird und sich beim Kleben nichts verzieht, kommen ordentlich viele Gewichte drauf.
Mit jeweils nur einer Form muss man schon ein paar Durchgänge für das Gipsen einplanen. Und etwas kniffelig wird es bei den gebogenen Bahnsteigkanten. Die Form wird zunächst mit dem Benetzungsmittel eingesprüht und dann der sehr flüssige Gips eingefüllt. Je nach Konsistenz des Gipses dauert es dann ca. 1 bis 3 Minuten bis er soweit abbindet, dass die Struktur fix ist, er sich aber noch biegen lässt. Den Moment prüfe ich immer mit dem Rest an Gips im Rührbecher, den ich ab und zu mal kippe und dann sehe, ob er noch fließt oder schon stockt.
Der erste Versuch des Biegens erfolgte mit darunter gelegten Holzleisten. Die Silikonformen von Modellbau Joachim haben aber ein sehr weiches Silikon und geben sehr leicht der Schwerkraft nach. Besser ist da eine vollflächige Auflage der Form. Daher habe ich eine alte Latte in dem gewünschten Radius gesägt.
Die Teile haben dann mehr oder weniger den exakten Radius und werden dann auf die brauchbaren Stücke abgelängt und ein kleines Mosaik an Kantenteilen auf den Holzunterbau geleimt. Für den Belag des Bahnsteigs kommen die Pflasterplatten dran, die je nach Biegung des Bahnsteigs schrägt geschnitten werden.
Unverspachtelte Platten
Die Fugen müssen nun noch verspachtelt werden und ggf. etwas geritzt werden, um die Pflasterstruktur beizubehalten.
An der Stirnseites des Bahnstiegs fehlt noch ein geeigneter Abschluss, der aus einem anderen Stück Gipsmauer erstellt wird. Und die Böschung hinter diesem Hausbahnsteig wird aus Füllspachtel hergestellt.
Nun ist es Zeit für die erste Stellprobe auf der Anlage:
Nach dem Verkleben des Bahnsteigs auf der Anlage kommt das Anmalen: Zunächst gibt es eine Grundierung mit hellgrauer Acrylfarbe. Damit der Bahnsteig aber nicht so sehr unbenutzt aussieht, kommt die Alterungsbrühe aus stark verdünnter brauner und schwarzer Acrylfarbe drüber.
Und nach der Grundierung der Landschaft hinter dem Bahnsteig mit Blended Turf kann auch schon der erste Betrieb in der neuen Szene stattfinden.
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