In der Lokstation von Wolkingen wird immer wieder Nachschub für den Kohlebansen benötigt. Aus diesem Grund musste dringend ein passender Kohlewagen her.
Bei meinem MoBa-Händler fiel mir dann ein einfacher offener Güterwagen aus der Startup-Serie von Märklin in die Hand – das ideale Modell, um sich daran mit Lötkolben und diversen Acryl- und Pulverfarben auszutoben.
Der Wagen ist zwar schon mit Kohle beladen, doch wirkt das ganze doch extrem künstlich und nach Plastik glänzend. Also musste der Kohleeinsatz entsorgt werden und dem Material zu Leibe gerückt werden.
Verbeulen der Seitenwand
In dem Buch Starke Loks und schwere Züge von
Das Verbeulen lässt sich durch vorsichtiges Erwärmen mit einem großen Lötkolben und Eindrücken mit einer Aale oder einen kleinen Schraubenzieher realisieren. Dabei muss man aber sehr aufpassen, dass die Seitenwand des Güterwagens nicht viel zu warm und damit weich wird und sich letztlich der ganze Wagen verzieht.
Und damit der Lötkolben nicht am Kunststoff kleben bleibt, kommen drei oder vier Lagen Alufolie dazwischen:
Im Ergebnis sieht der noch nicht farblich behandelte Wagen dann so aus:
Alterung des Wagens und Befüllung mit Kohle
Der so behandelte Wagen wird nun natürlich dem üblichen Prozedere der Alterung bzw. dem Anbringen von Verwitterungsspuren unterzogen. Ein Blick auf ein paar Bilder im Internet zu mit Kohle beladener offener Güterwagen hat mit gezeigt, dass die Seitenwände zumeist gar nicht von der Kohle schwarz sind, sondern auch einfach nur dem üblichen Dreck der Gleise ausgesetzt sind.
Folgende Schritte habe ich hier durchgeführt:
- Mit der Airbrusch wurde ein dünner Schleier von grau und braun in Acryl (Revell Aqua Color) aufgetragen. Dies aber nur auf dem Fahrwerk und den unteren Bereichen der Seitenwand.
- Der so vorbehandelte Wagen erhielt zwei Lasuren mit Pulverfarben von H0Fine im Nassverfahren.
- Das Fahrwerk bekam zum Schluss noch reichlich Pulverfarben aus abgeriebenen Pastellkreiden verpasst.
Für die Beladung habe ich einen kleinen Körper aus Spachtelmasse gegossen und danach schwarz angemalt, damit später nicht die weiße Farbe durch die Kohle durchschimmert.
Die Kohle von Busch wurde unregelmäßig aufgestreut und mit Wasser-Weißleim-Gemisch fixiert. Die verwendetet Kohle hat einen starken Glanz, so dass zum Schluss noch eine Lasur mit tiefschwarzer Pulverfarbe erforderlich wurde.
Das Ergebnis
Diese kleine Bastelei hat nun ihren Platz in der Lokstation von Wolkingen gefunden. Über den harten Einsatz des Wagens in der Vergangenheit steht leider nicht mehr die Funktion der Mittenentladung zur Verfügung und so muss als nächstes ein Bagger angeschafft werden, der ja schon lange auf meiner Wunschliste steht. Solange muss der arme Mann in der Lokstation weiter die Kohlen mühsam zusammen schaufeln.