Als Vorbild habe ich mir mal eine Stieleiche mittleren Alters vorgenommen – oder so in etwa. Der Baum soll ca. 15 Meter hoch werden. Der Stamm wird so ungefähr einen halben Meter Durchmesser erhalten.
Als Grundmaterial habe ich Kupferdrahtdraht versilbert 0,40 mm mit 20 m Länge (reicht für gut einen Baum) genommen und davon 80 Stränge mit der Länge von 25 cm geschnitten. Diese Stränge habe ich als Stamm auf ca. 8 cm verdrillt und dann mit einem weiteren Draht umwickelt. Unten habe ich zwei cm frei gelassen, die dann in die Anlage gesteckt werden. Von diesem Fuß habe ich drei Wurzeln aus je vier Drähten zur Seite gebogen und verdrillt.
Dann geht es los mit den Ästen. Dabei arbeite ich mich von unten nach oben und nehme dazu immer ein paar Drähte aus dem Stamm heraus und biege sie zur Seite. Dann werden diese verdrillt und nach ein paar mm in zwei Hälften geteilt und weiter verdrillt und so weiter:
Wenn die Drähte dann wieder einzeln sind, nehme ich das Ende und halte es am Ende mit der Zange so fest:
Die Schlaufe wird wieder verdrillt:
Wenn die Schlaufe lang genug ist, kann sie noch mal aufgedoppelt werden um noch mehr Astende zu erhalten:
Da der Draht sehr fein ist, löte ich die Ansatzpunkte mit Lötzinn zusammen und schaffe so mehr Haltbarkeit für das weitere Formen:
So sieht der Rohling dann mit allen Schlaufen aus:
Jetzt kommt das Frisieren: Die Schlaufen werden geöffnet und die benötigten Längen der Astenden hergestellt.
So sind die ersten 6 Rohlinge für Wolkingen entstanden:
Das Herstellen der Rinde
Dafür gibt es ja eine Reihe von Techniken mit Modellierpaste, Leim + Sägemehl oder aber Leim + Quarzsand. Ich habe die letztere angewendet.
Die Stämme müssen noch einen zweiten Durchgang erhalten, da man die Drahtstruktur noch zu sehr sieht.
Das Färben des Stammes
Ich habe zuvor wie angekündigt eine zweite Schicht aus Leim und aufgestreutem Sand auf die Stämme gebracht und trocknen lassen.
Dann kam mit der Airbrush eine Schicht Acrylfarbe Oliv drauf. Je nach dem wie deckend das erfolgt wird dann der Stamm dunkler:
Um die Optik zu verbessern graniere ich dann den Stamm mit einem mit grauer Acrylfarbe ausgestrichenem Pinsel:
So sehen die Stämme dann aus:
Fasern und Laub
Zunächst habe ich den Rohling mit Sprühkleber eingenebelt. Dabei aber nur die Äste und nicht den Stamm.
Und dann kommt die Faser (von der modellbaum-manufaktur) als Basis für die Belaubung dran. Ich ziehe davon immer ganz kleine Büschel heraus und platziere sie auf dem Drahtbaum.
Ich habe dabei immer den Drang mehr und mehr auf dem Baum zu verteilen. Es sollte aber immer noch sehr luftig aussehen. Weniger ist mehr
Jetzt kommt das Laub dran: Nochmal dünn Sprühkleber auf die Fasern, aber nichts davon auf die Äste. Und dann halte ich den Baum Kopf über und streue möglichst wenig Laub auf die Fasern. So geht es rund um die Baumkrone und nur so viel Laub, dass die Fasern nicht mehr sichtbar sind, der Baum aber noch durchsichtig ist.
Und so sieht das gute Stück fertig aus:
Und in natürlichem Licht wirkt es auch immer etwas anders als im Bastelkeller:
Und auch ein Baumhaus hat es in einen meiner selbstgebauten Bäume geschafft. Die Kinder lieben es, über die Leiter nach oben zu klettern.