Eine weitere Lok musste dringend in das Alterungsstudio: Meine BR 225 von Liliput.
Die schachtelfrische rote Farbe des Lokkastens und das tiefschwarze Fahrwerk der Modells wollen so gar nicht den üblichen Verschmutzungen im täglichen Betrieb entsprechen. Die Loks sind in natura meist mehr oder weniger ausgeblichen und das Fahrwerk grau bis braun verschmutzt vom Bremsstaub. Und natürlich heben sich die Lüftungsgitter durch abgesetzten dunklen Dreck deutlich vom Lokkasten ab.
Also wieder ran ans Werk:
1. Zerlegen der Lok
Um die einzelnen Bestandteile der Lok unterschiedlich altern zu können, muss die Lok in ein paar Einzelteile zerlegt werden. Lokkasten und Chassis lassen sich einfach trennen. Die Fenster sind verklebt und müssen vorsichtig heraus gehebelt werden. Die Führerstände sind nur eingeklippst und können mit einer Zange herausgezogen werden.
2. Ausbleichen des Lokkastens
Zunächst wird das Dach der Lok mit Kreppband rund herum abgeklebt. Der übrige Lokkasten erhält einen leichen Überzug mit verdünnter weißer Acrylfarbe per Airbrush.
3. Grundierung des Fahrwerks
Das Fahrwerk ist zunächst satt schwarz lackiert. Hier schafft ein grauer Überzug per Airbrush Abhilfe und ist eine Basis für die Anhaftung der folgenden Alterung mit Pulverfarben.
4. Lüfteröffnungen verschmutzen
Mit verdünnter schwarzer Acrylfarbe werden die Lüfteröffnungen eingepinselt. Überschüssige Farbe wird mit einem Lappen vor dem Antrocknen nach unten abgewischt. Dies arbeitet die Tiefenwirkung der Lüfterlamellen heraus und liefert zudem Schmutzspuren unter den Öffnungen.
5. Alterung mit Pulverfarben
Auf den mit Arcylfarbe grundierten Flächen werden nun Pulverfarben im Nassverfahren aufgetragen (BW-Schmutz von H0fine).
6. Führerstand
Der Führerstand der Lok ist einfarbig gehalten und wurde nun grau lackiert und mit einem Lokführer versehen. Seine Tasche hat er einfach neben sich vor das linke Fenster gestellt. Für den Einbau in die Lok war allerdings etwas Geduld erforderlich.
7. Dach altern
Das Dach der Lok musste vor der weiteren Verschmutzung zunächst auch mit grauer Acrylfarbe neu lackiert werden. Zur Darstellung des Dieselrußes wurde in der Dachmitte etwas Schwarz aufgesprüht.
Das Finish der Lok erfolgt dann mit zerriebenen Pastellkreiden, die mit Borstenpinseln aufgebracht werden.
8. Fertige Lok zusammenbauen
Nach der Fertigstellung der Alterung wurden alle Teile wieder zusammengesetzt und die Fenster wieder in den Lokkasten eingeklebt.
Betrieb
Nun kann die Lok wieder den Betrieb in Wolkingen aufnehmen. Damit es mit der Stromaufnahme aber richtig klappt, müssen die Räder noch mit einem Wattestäbchen mit Waschbenzin gereinigt werden.