Nadelbäume

Nachdem ich mich zunächst dem Selbstbau von Laubbäumen gewidmet hatte, wollte ich auch einmal ein paar Nadelbäume herstellen. Der erste Versuch liegt schon wieder ein Jahr zurück und nun habe ich mit einem zweiten Versuch das Thema wieder aufgenommen.

Dabei habe ich wie immer bekannte Techniken aufgegriffen, mich daran versucht und bin ganz automatisch zu individuellen Ergebnissen gekommen. Meine Kamera stand neben mir und hier möchte ich nun die Arbeitsschritte einzeln vorstellen.

Der Rohling aus Silberdraht

Als Kern des Rohlings verwende ich drei Steckdrähte für das Blumenbinden aus dem Baumarkt. Einen der drei Drähte lasse ich unten für drei cm überstehen als Befestigung auf der Anlage. Ein anderer Draht steht oben ebenfalls einige cm über, damit der Stamm sich nach oben ein wenig verjüngt.

Um diesen Stamm wickel ich 0,6 mm dicken Silberdraht und bilde immer nach ca. 8 Umwicklungen einen Schlaufe für die Äste aus.

Nadelbaeume (1)

Die Schlaufen werden vor dem Auftrennen in die einzelnen Äste auf der Rückseite mit etwas Lötzinn fixiert, um mehr Stabilität in die Äste zu bekommen und diese sich sonst nach dem Auftrennen der Ende einfach um den Stamm frei drehen könnten.

Nadelbaeume (2)

Nach dem Auftrennen der Schlaufen und Kürzen der so entstandenen Äste erfolgt das biegen der Äste in alle Richtungen, bis der Rohling ein gleichmäßiges Durcheinander an Ästen bildet, die nach oben hin immer kürzer werden und zunehmend nach oben gebogen sind.

Nadelbaeume (3)

Der Stamm wird nun mit etwas verdünnten Weißleim eingepinselt und mit gesiebtem Spielsand aus der Sandkiste bestreut. Dadurch entsteht eine einfache Rindenstruktur.

Nadelbaeume (4)

Der Sand hat eigentlich schon eine ganz schöne bräunliche Färbung. Dennoch gehe ich mit der Airbrush mit einer verdünnten Mischung aus hellgrau und Erdfarbe über den kompletten Stamm und die Zweige, bis diese nicht mehr metallisch glänzen.

Nadelbaeume (5)

Und schon sind die Rohlinge fertig.

Nadelbaeume (6)

 

Begrasung der Zweige

Anschließend folgt die Begrasung mit den Faller Grasfix auf Strühkleber mit 6 mm langen Fasern. Den Baumrohling halte ich dabei kopfüber um sowohl Kleber als auch Fasern von unten an die Äste zu bekommen.

Dabei sollte man unbedingt einen Atemschutz tragen.

Nadelbaeume (7)

Dieser erste Auftrag an Fasern sieht noch sehr spärlich aus und so folgte gleich nach dem Trocknen ein zweiter Durchgang. Und nach jedem dieser Begrasungsvorgänge wird von oben auf dem Baum gepustet, um die Fasern stärker noch etwas unter die Zweige zu biegen.

Nadelbaeume (8)

Die so aufgebrachten Fasern ragen dennoch etwas über die Zweige. Da hilft die leichte Formkorrektur mit der Nagelschere.

Nadelbaeume (9)

Und auch der Stamm bekommt bei dieser Technik einiges an Fasern ab. Da ich den Stamm aber später durch die Äste hindurch sehen möchte, zupfe ich die Fasern mit einer Pinzette vorsichtig heraus.

Nadelbaeume (10)

Eine dritte Lage etwas kürzerer Fasern in dunkelgrün bringt dann schon fast das gewünschte Aussehen.

Nadelbaeume (11)

Zur Nachbildung der eigentlichen Nadeln nehme ich dann noch 2 mm kurze dunkelgrüne Fasern. Diese sind sicher nicht ganz maßstäblich, lassen sich aber noch gut verarbeiten.

Und schon sind die ersten Nadelbäume fertig.

Nadelbaeume (12)

Geplant sind diese Bäume für eine kleine Baumgruppe neben dem Hausbahnsteig in Wolkingen.

Nadelbaeume (13)

Der Bau der Nadelbäume wird noch weiter optimiert, die ersten Ergebnisse sehen aber schon recht passabel aus, finde ich.