Philosophie

Der Gleisplan

Ziel der Gleisplanung für diese Anlage war es, die engen Radien zu vermeiden und im sichtbaren Bereich auf schlanke Weichen zu setzen. Es macht viel Spaß, die Züge über eben diese Weichen rollen zu sehen und keinen Zickzack-Kurs mehr bei der Einfahrt in den Bahnhof zu haben. Und gerade in dem Bereich haben mich die Planer im Stummi-Forum bestens beraten, wie man S-Kurven vermeiden kann – Danke dafür.

Gleisplan Wolkingen 2.0

Gleise

Ich habe den Wiedereinstieg in das Hobby im Jahr 2011 mit dem C-Gleis von Märklin begonnen und bin dem weiter treu geblieben. Punkkontakte / Mittelleiter stören mich herzlich wenig und den Gleiskörper aus Kunststoff kann man gut mit Schotter verbergen. Dabei habe ich auf die Produkte von Spurenwelten gewechselt, die sehr realistisch aussehen. Mir war der Schotter in H0 allerdings zu grob, so dass ich jetzt die Größe TT verwende (Phonolith dunkelgrau). Und neben der Alterung der Schienen gibt es jetzt auch eine Behandlung mit der Airbrush.
mehr zum Schotter

Epoche

Da ich in meiner Jugend nicht so sehr an der echten Bahn interessiert war, fehlen mir die notwendigen Prägungen bzgl. der Bahn-Epoche. Bei meiner vorherigen Anlage habe ich daher auch einfach mit aktuellen Fahrzeugen begonnen und mich dran ausgerichtet. So langsam habe ich aber immer mehr Gefallen an den damaligen Farben und Formen gefunden und will mein Wolkingen in die Epoche IV (1965 – 1990) einordnen. Und dennoch nehme ich mir immer wieder die Freiheit, auch die Fahrzeuge der Epoche VI oder anderen fahren zu lassen.

Landschaft

Um genau zu sagen: Viel Landschaft!
Das war und ist mir sehr wichtig. Ich mag gerne meinen Zügen zusehen, wenn diese durch eine großzügige Landschaft rollen. Daher hatte ich mich auch gegen ein an der Wand entlang entschieden, weil ich mindestens an den Anlagenschenkeln eine entsprechende Anlagentiefe haben wollte. Es könnte immer mehr Platz sein, aber gerade mit dem Mühlenberg ich bin ich so zufrieden. Bei der Begrasung haben ich diesmal etwas angenehmere Farbtöne gewählt und bin dafür bei Mininatur fündig geworden und verwende viele Fasern der Jahreszeit Frühherbst.

Mühlenberg
BR220 vor dem Mühlenberg

Baumbau

Bei den Bäumen für Wolkingen setze ich komplett auf Selbstbau. Die einfachste Variante ist die Belaubung von Seeschaum. Diese Naturbäume eignen sich sehr gut für das Unterholz und kleinere Bäume und Büsche.
Für Laubbäume kommt die Technik aus gedrehten Drahtrohlingen mit anschließender Beklebung mit Filterfaser und Belaubung. Auch Nadelbäume habe ich inzwischen selbst gebaut. Die ersten Bäume sehen ganz passabel aus und von Baum zu Baum werden die Ergebnisse besser. Baumbauseite

Baumbau
kleiner Baum am Rand der Kuhweide

Hintergrund

Eine passende Fototapete für meine Anlage zu finden, ist nicht wirklich leicht. Also kam nur eine individuelle Gestaltung in Frage. Das Malen war früher nicht so recht meine Leidenschaft. Aber das MoBa-Hobby kitzelt immer wieder neue Facetten von einem heraus und so wird der Anlagenhintergrund selbst gemalt. Und viele Stellen des Hintergrundes werden immer wieder weiter optimiert, so dass sich das Erscheinungsbild laufend ändert.
Hintergrundmalerei

Hintergrundmalerei

Arbeiten mit Gips

Was ist mit Wolkingen neu probiert habe ist das Arbeiten mit Gipsabdrücken aus Silikonformen. Um die Kosten gering zu halten, habe ich auf die Formen von Modellbau Joachim zurückgegriffen, mit denen ich sehr zufrieden bin. Zuletzt habe ich auch die Formen von Spörle verwendet, die für mein Empfinden noch mal eine Stufe besser sind. Am Gipsen finde ich so genial, dass man sehr viel Gestaltungsmöglichkeiten beim Zusammensetzen der Teile und dem anschließenden Kolorieren hat. Dadurch entstehen mit vertretbarem Aufwand sehr individuelle Teile.

Portal-mit-Arkaden
Rheingold vor Tunnelausfahrt

Oberleitung

Ich habe zunächst die Oberleitung von Hobbex eingesetzt, weil mich das Preisleistungsverhältnis überzeugt hat und man schon viel selber basteln kann bzw. muss. Da diese Oberleitung aber gröber wirkt, als die von Viessmann oder gar Sommerfeldt, habe ich doch noch den Schwenk gemacht. Damit sich das Gefriemel in Grenzen hält, habe ich dann Viessmann gewählt und bin sehr zufrieden mit dem Kompromiss aus Robustheit und einem filigranen Erscheinungsbild.

Oberleitung-mit-E91
E91 im Bahnhof Wolkingen

Nach dem Bau des neuen Bahnhofs für Wolkingen reichte mir die Oberleitung aber nicht mehr aus und es musste etwas filigraner werden:

ET87 vor dem EG Wolkingen
ET87 vor dem EG Wolkingen

Oberleitung

Fahrzeuge altern

Das Verschmutzen meines Fuhrparks gehört inzwischen zum festen Bestandteil der Basteleien. Da hat ja jeder so seinen eigene Stil. Wenngleich ja alle Modellbauer versuchen das Vorbild zu treffen. Ich mag es dabei eher dezenter, aber immer noch sichtbar gealtert. Ich bin dabei auch noch mitten in der Übungsphase und probiere gern neue Techniken aus. So habe ich mit Airbrush, Pinsel, Ölfarbe, Acryl, Pulverfarbe und Pastellkreide gearbeitet und finde den Mix ganz vielversprechend. Und so nach und nach verliere ich auch die Hemmungen vor den teureren Modellen.

Hier zeige ich, wie mit Pastellkreiden Güterwagen gealtert werden: Alterung mit Pastellkreiden

Alterung_Gueterwagen
Güterwagen – gealtert

Schattenbahnhof und Steuerung

Die neue Anlage hat natürlich auch einen Schattenbahnhof, der über acht Gleise verfügt. Das passte komfortabel unter die Anlage, ist mir aber doch etwas wenig. Gesteuert wird mit der ESU Ecos II. Es soll auch noch eine Steuerung mit dem PC mit dem TrainController (Silber, Freiwald Software) hinzukommen.

Schattenbahnhof
Blick in den Schattenbahnhof

Gucklöcher

Ich habe die Anlage an den Seiten verkleidet und wollte dennoch einen Blick in die Unterwelt haben. Also habe ich Ausschnitte in der Seitenverkleidung platziert und diese mit einem Rahmen aus Holz versehen. Das macht immer ‚was her und man kann länger die Züge beobachten, auch wenn sie in der ‚Schattenwelt‘ unterwegs sind.

Fotografie

Mit der Modellbahn konnte ich auch mein altes Hobby Fotografie wieder aufnehmen. Dabei versuche ich immer, Wolkingen im besten Licht erscheinen zu lassen. Das mache ich mit insgesamt 6 Neonröhren a 18 Watt als Grundbeleuchtung des Raumes und zusätzlich für die Fotos mit zwei 400 Watt Halogenstrahlern, die als indirektes Licht gegen die Zimmerdecke gerichtet sind. Als Kamera kommt meine Nikon D80 zum Einsatz, die auf einem Stativ montiert wird und so lange Belichtungszeiten für viel Tiefenschärfe ermöglicht.

Der Stil

Ich baue ja, wie alle privaten Modellbauer, primär für mich und somit nach meinem Geschmack. Dass da ein eigener Stil raus kommt, ist eigentlich zwingend logisch. Wolkingen hat immer einen Hauch von heiler Welt und sieht immer irgendwie ordentlich aus.

Wolkingen – ‚So seh ich es!‘